Alpenüberquerung: Radroute münchen - venezia

Beim 32. ADFC-Mittagsgespräch stellte Dr. Andreas Wüstefeld, Leiter Tölzer Land Tourismus, die „Radroute münchen – venezia“ als ein Beispiel für erfolgreiche trinationale Zusammenarbeit vor.

Dr. Andreas Wüstefeld und Martina Kiderle (ADFC Bayern)

Zum ersten radtouristischen Mittagsgespräch in diesem Jahr begrüßte die ADFC-Landesvorsitzende Bernadette Felsch die Gäste im Foyer des Hauses der Bayerischen Landkreise. Martina Kiderle, tourismuspolitische Sprecherin des ADFC Bayern, hieß auch die extra aus Intalien angereisten Vertreter des Projektpartner adria bikes Hotel willkommen und leitete zum Vortrag von Dr. Andreas Wüstefeld über. Die folgenden 90 Minuten standen ganz im Zeichen des Genussradelns über die Alpen. Der Radfernweg „münchen venezia“ ermöglicht die Alpenquerung im östlichen Alpenraum. Gleichzeitig verbindet die 560 Kilometer lange Route Bayerns Hauptstadt mit der italienischen Lagunenstadt Venedig. Von München geht es über Bad Tölz oder den Tegernsee nach Innsbruck und weiter über den Brenner nach Brixen, durch das UNESCO Weltnaturerbe Dolomiten nach Cortina D‘Ampezzo, Bellungo und Treviso bis nach Venedig. Gefahren wird auf bestehenden Radwegen, z.B. auf Teilen des Innradwegs. Dazu kommen weitere Radrouten und kleine Nebenstraßen. 3.000 Höhenmeter legen Radfahrende zurück, die vom Freistaat an die Adria radeln. Dabei durchfahren sie drei Länder - Deutschland, Österreich, Italien -, drei Klimazonen und erleben verschiedenen Kulturen und Sprachen.

„Es war ein langer Weg von der Idee bis zur Umsetzung“, erläuterte Andreas Wüstefeld die mehrere Jahre dauernde Planung des Radfernwegs. Dabei kooperierten bayerische und österreichische Akteure im Rahmen des EU-Förderprogramms INTERREG 4a von Anfang an auch mit Partnern südlich des Brenners in Südtirol und Oberitalien. Ziel des Projektes war es, eine drei Staaten miteinander verbindenden Qualitätsradroute zur Alpenüberquerung mit einem einheitlichen und attraktiven Markenauftritt zu schaffen.

Das alpenübergreifende fahrradtouristische Produkt bietet laut Referent eine Alleinstellung für den gesamten Ostalpenraum. Die Freundschaftsradroute schließt damit die Angebotslücke einer „Alpenradroute für jedermann“ und für jedefrau und schafft gleichzeitig reizvolle Möglichkeiten zur Verbindung mit bestehenden Radfernwegen wie der Via Claudia Augusta oder etwa dem Drauradweg.

Schwierig gestaltete sich, im Rahmen des Projektes ein einheitliches Beschilderungssystem auf den Weg zu bringen. Derzeit entstehen solche einheitlichen Beschilderungen: Es wird sowohl eine Übersichtskarte, einen Radführer im Maßstab 1:75.000 sowie einen Routenplaner samt GPS Download für die individuelle Reiseplanung geben.

An die Präsentation von Andreas Wüstefeld schloss sich die des Projektpartners adria bikes Hotel. Auch am Ziel der Radroute „münchen venezia“ gibt es für Radreisende einiges zu entdecken, z.B. beim Erkunden der Lagune mit dem Rad.

Wie bei den ADFC-Mittagsgespräch üblich endete die Veranstaltung nach einer Fragerunde mit einem geselligen Beisammensein bei leckerem Fingerfood und angeregten Gesprächen.

 

 

 

 

Bilder: © ADFC/Werner Müller

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