Foto: Andreas Gregor

Von Mitte Juni bis Ende Oktober 2022 haben der ADFC Bayern und seine Bündnispartner:innen in allen bayerischen Gemeinden Unterschriften für die Zulassung des Volksbegehrens Radentscheid Bayern gesammelt. Der Zuspruch in diesen vier Monaten war enorm: Anfang November wurden rund 100.000 Unterschriften gezählt und sortiert – und noch immer trudeln weitere ausgefüllte Unterschriftenlisten verspätet in der ADFC-Landesgeschäftsstelle ein!

Es sind also in nur vier Monaten viermal so viele Unterschriften zusammengekommen als notwendig – und das, obwohl eigentlich gar nicht geplant war, deutlich mehr Unterschriften als nötig zu sammeln! Ein Großteil der Unterschriften wurde in über 100 Städte und Gemeinden zur Prüfung an die Rathäuser übergeben.

Auch wenn die Zulassungsphase Grund zu großer Freude bietet, entscheidend wird die zweite Phase des Voksbegehrens sein, in der in nur 14 Tagen mehr als eine Million Wahlberechtigte in Bayern motiviert werden müssen, für den Radentscheid Bayern in ihrem Rathaus zu unterschreiben. Voraussichtlich zwischen März und September 2023 wird es soweit sein – abhängig ist das von der Entscheidung des Bayerischen Innenministeriums.
Deshalb eine Riesenbitte: Machen Sie den Radentscheid Bayern schon jetzt bekannt und machen Sie Werbung dafür, dass Ihre Familie und Bekannten die Eintragungsfrist nicht verpassen und dann rechtzeitig im Rathaus die entscheidende Unterschrift leisten.

Alles zum Radentscheid Bayern (Gesetzestext, Forderungen, Hintergründe, Spendenkonto, Eintragung für den Newsletter) finden Sie im Internetauftritt:

radentscheid-bayern.de

	Abb. ADFC | April Agentur

Seit 1. September läuft der ADFC-Fahrradklima-Test 2022, der alle zwei Jahre durchgeführte Zufriedenheits-Index der Radfahrenden. Noch bis 30. November können Sie Ihre Stadt oder Gemeinde bewerten. Nehmen Sie sich zehn Minuten Zeit für die 32 Fragen auf fahrradklima-test.adfc.de. Je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger wird das Ergebnis! Die Ergebnisse geben den Kommunen Rückmeldung zu ihrer Fahrradfreundlichkeit und zeigen ihnen, welche gezielten Maßnahmen die Situation der Radfahrenden vor Ort verbessern können. Der ADFC-Fahrradklima-Test befasst sich diesmal auch mit dem Radfahren auf dem Land und im Umland der Städte.

Werben Sie auch in Ihrer Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis und am Arbeitsplatz für eine Teilnahme. Mitmachen können alle – egal, ob sie jung oder alt sind, viel oder wenig Rad fahren, mit dem Rad zum Job pendeln oder lieber genussradeln. Jede Stimme zählt! Denn um in die Wertung zu kommen, ist eine von der Gemeindegröße abhängige Mindestzahl von Teilnehmenden erforderlich. Ob Ihr Ort schon dabei ist, erfahren Sie auf fahrradklima-test.adfc.de/info-service. Die Daten der bayerischen Kommunen sind im dort hinterlegten PDF ab Seite 118 gelistet. Eine Übersicht, wo noch Stimmen fehelen gibt es auch auf: bayern.adfc.de/neuigkeit/adfc-fahrradklima-test-2022-diese-gemeinden-in-bayern-brauchen-noch-teilnahmen

Beim letzten Fahrradklima-Test vor zwei Jahren schafften es in Bayern 167 Kommunen in die Wertung. Wie sie 2020 abgeschnitten haben, ist in einer Broschüre zusammengestellt, die auf bayern.adfc.de/artikel/adfc-fahrradklima-test-2020-broschuere-fuer-bayern zum Download zur Verfügung steht.

fahrradklima-test.adfc.de

	Gesetzlicher Mindestabstand von Kraftfahrzeugen beim Überholen von Radfahrenden (Foto: ADFC Bayern | Laura Ganswindt)

Am 15. Oktober haben sich die Delegierten in Friedberg zur diesjährigen Landesversammlung des ADFC Bayern zusammengefunden. Der Leitantrag des Landesvorstands hat ihre volle Zustimmung gefunden. Dieser sieht vor, für ein besseres Miteinander und mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr mit verschiedenen Partner:innen zu kooperieren, um gemeinsam für einen guten Umgang und mehr Verkehrssicherheit zu werben. Denn im Straßenverkehr ist unabhängig vom Verkehrsmittel eine zunehmende Aggressivität zu verzeichnen. Erste Ergebnisse konnten bereits mit dem bayerischen Innenministerium und dem bayerischen Verkehrsministerium erzielt werden: Die gemeinsame Presseveranstaltung zum gesetzlichen Mindestabstand von Kraftfahrzeugen beim Überholen von Radfahrenden mit Innenminister Joachim Herrmann und Verkehrsminister Christian Bernreiter im Juli war ein gelungener Test für die künftig geplante Zusammenarbeit. Staatsminister Bernreiter war auch für ein Grußwort zur Landesversammlung nach Friedberg gekommen.

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Zum dritten Mal verleiht der ADFC Bayern das „Goldene Pedal“ – einen AWARD für die innovativsten und kreativsten Serviceangebote im Radtourismus. Es sollen damit Vorbilder belohnt werden, aber auch andere Akteur:innen angestoßen werden, ihr radtouristisches Angebot qualitativ auszubauen und weiterzuentwickeln. Bis zum 15. Januar 2023 können sich Tourismus-Gemeinschaften sowie -verbände, Vereine, Unternehmen, öffentliche oder private Institutionen und Einzelpersonen in zwei Kategorien bewerben. Schirmherr ist wieder Staatssekretär Roland Weigert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Als Medienpartner konnte der ADFC Bayern erneut den Bayerischen Rundfunk gewinnen.

Alle Bedingungen und weitere Informationen zur Teilnahme sind hier zu finden:

bayern.adfc.de/award

	Foto (v.r.n.l.): Landrätin Sabine Sitter, Birgit Ruf vom Landratsamt Main-Spessart und Klaus Helgert, Vorstandsmitglied ADFC Bayern - Foto: Landratsamt Main-Spessart

Das Landratsamt Main-Spessart ist im Oktober als Fahrradfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet worden. Was zeichnet diese Behörde als Fahrradfreundlichen Arbeitgeber aus? Mitarbeitende werden beispielsweise zur Teilnahme am Stadtradeln motiviert. Sie können seit Kurzem Fahrradleasing nutzen. Und es finden gemeinsame Betriebsausflüge mit dem Fahrrad statt. Außderdem werden Radfahrende mit frischen Obst belohnt. Wir gratulieren zum Zertifikat in Silber.

www.fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de

	Foto: ADFC

Graues und nasskaltes Wetter lädt nicht jede:n zum Radeln ein. Doch gerade bei diesen Witterungsverhältnissen spricht einiges für das Fahrrad. Denn Bewegung verbessert die eigene Fitness, hält gesund und warm und steigert das Wohlbefinden. Mit der richtigen Ausrüstung und der entsprechenden Fahrweise kann der Weg zur Arbeit, zur Uni oder ins Kino durchaus zum Vergnügen werden.

Damit Radfahrende auch im Herbst und winter sicher unterwegs sind, hat der ADFC Bayern Tipps fürs Radeln in der kälteren Jahreszeit zusammengestellt. Dazu gehören Infos zur richtigen Reifenwahl und Fahrradbeleuchtung, Hinweise zur Pflege des Fahrrads, zu einer geeigneten Kleidung sowie zu einer angepassten Fahrweise.

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	Friedrich Zeller (rechts) neben Armin Falkenhein beim Fachgespräch zum "Radverkehrsprogramm 2025" im Jahr 2017 (Foto: T. Schröder)

Am 30. September 2022 ist nach kurzer, schwerer Krankheit Dr. Friedrich Zeller verstorben. Er war ein engagierter und erfolgreicher Kommunalpolitiker. Und er hat sich leidenschaftlich für den Radverkehr engagiert, gerade auch im ADFC. So geht auf ihn und seine Mutter Helene Zeller die Gründung des ADFC Memmingen zurück. Dann brachte er seine Fähigkeiten in den Landesvorstand des 1990 gegründeten Landesverbands Bayern ein, bis er sich nach Leipzig verabschiedete. Zurück in Bayern wurde er 1996 zum Bürgermeister von Schongau gewählt. Nach zwei Amtszeiten schloss sich 2008 seine Wahl zum Landrat im Landkreis Weilheim-Schongau an. In diese Zeit fällt die Gründung des ADFC Weilheim-Schongau unter seiner Schirmherrschaft. Als Landrat brachte er nicht zuletzt ein Radverkehrskonzept für den Landkreis Weilheim-Schongau auf den Weg. Als er nicht mehr Landrat war, zögerte er nicht, seine reichhaltige kommunalpolitische Erfahrung 2015 für vier weitere Jahre in den ADFC-Landesvorstand einzubringen.

„Für mich als damaligem Landesvorsitzenden war sein Engagement eine große Bereicherung und Hilfe“, berichtet ADFC-Ehrenvorsitzender Armin Falkenhein. „Sein Blick und sein Wunsch, Dinge konkret voranzubringen waren bei den Gesprächen auf Landesebene immer deutlich zu spüren.“ Ein solches fand 2017 im Bayerischen Verkehrsministerium statt. Das Bayerische Kabinett hatte kurz zuvor das Radverkehrsprogramm Bayern 2025 beschlossen und das Ministerium stellte es dem ADFC vor. Am Ende war es Friedrich Zeller, der das Wort ergriff und nüchtern feststellte: Die Ziele seien gut, allein an verbindlichen Maßnahmen fehle es in dem Programm; damit sei es, wie man in Oberbayern sagen würde, eine „laare Hosn“. Heute, fünf Jahre danach, ist klar: Friedrich Zeller hatte leider recht, auch wenn ihm damals seitens des Ministeriums wortreich widersprochen worden war. Vom großen Ziel, den Radverkehr in Bayern deutlich zu steigern, ist bisher kaum etwas erreicht.

Mit dieser Erinnerung an sein Urteilsvermögen und in Gedenken an sein ehrenamtliches Engagement im ADFC möchten wir heute sagen: Dem ADFC Bayern wird es Verpflichtung sein, mit seinen derzeit 32.000 Mitgliedern dafür zu sorgen, dass diese leere Hose gefüllt wird und der Radverkehr in Bayern mehr Schub bekommt. Der ADFC Bayern dankt Dr. Friedrich Zeller für sein Engagement und seine tatkräftige, sachkundige Unterstützung.

Am 26. November haben Aktive des ADFC Bayern, aber auch interessierte Mitglieder die Möglichkeit, sich beim BayernForum 2022 unter derm Motto Verkehrswende für alle zur Arbeit im ADFC auszutauschen, Kontakte zu pflegen und Neues zu lernen. Wie schon im Vorjahr findet das Forum digital im ADFC-Fahrradland statt. Es ist mit seiner interaktiven und spielerischen Benutzeroberfläche weit mehr als ein gewöhnliches Online-Konferenz-Tool. Dort warten einen ganzen Tag lang vielfältige Themen und Formate auf interessierte, diskussionsfreudige Gäste: Vorträge, Workshops, Gesprächsrunden oder ein entspannter Plausch an der virtuellen Bar.

Und das sind die Themenschwerpunkte:

• Verkehrspolitik (am Beispiel Radentscheid Bayern)
• Verkehrswende sichtbar machen
• Ressourcen gewinnen und effizient nutzen
• Vielfalt als Mehrwert

Zur Anmeldung (bis 18. November möglich)

> Sicherheit für Radfahrende: "Wir brauchen eine bessere Infrastruktur" – Bei vielen Autofahrenden fehle immer noch das Bewusstsein für das Sicherheitsbedürfnis von Radfahrenden, sagt ADFC-Bundesvorsitzuende Rebecca Peters im Interview. Aber schon durch mehr Radwege und bessere Kreuzungsdesigns würden sich viele Unfälle verhindern lassen. (Deutschlandfunk Kultur)
www.deutschlandfunkkultur.de/fahrrad-fahren-zwischen-sicherheit-und-ruecksichtslosigkeit-dlf-kultur-cf9f8936-100.html

> Urteil bestätigt: Münchner Pop-Up-Radwege sind rechtens – Die Pop-Up-Radwege in München sind laut Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs rechtens. Die 2020 kurzfristig angelegten Radfahrstreifen wurden vergangenes Jahr dauerhaft eingerichtet. Der Automobilclub "Mobil in Deutschland" hatte geklagt. (BR)
www.br.de/nachrichten/bayern/urteil-bestaetigt-muenchner-pop-up-radwege-sind-rechtens,TLBag5w

> Münchens umstrittenste Fahrradstreifen werden zur Dauereinrichtung – An den rot markierten Radspuren in der Fraunhoferstraße hat sich schon viel Streit entzündet. Jetzt hat die Stadt entschieden: Die 120 gestrichenen Parkplätze kommen nicht wieder. (Süddeutsche)
www.sueddeutsche.de/muenchen/fraunhoferstrasse-muenchen-fahrradstreifen-parkplaetze-mobilitaetsreferat-radverkehr-1.5689385

> Ausbau von Radschnellwegen in Deutschland geht nur „quälend langsam voran“ – Radschnellwege als Lösung für die Verkehrswende: BuzzFeed News hat sechs Großstädte (Frankfurt, Berlin, Hamburg, Leipzig, Stuttgart, München) gefragt, wie sie beim Ausbau vorankommen. (Frankfurter Neue Presse)
www.fnp.de/deutschland/radschnellwege-deutschland-fahrrad-autobahn-ausbau-liste-adfc-frankfurt-muenchen-berlin-stuttgart-leipzig-hamburg-zr-91807735.html

> CO2-Ausstoß im Straßenverkehr: Neue Ideen für die Mobilität der Zukunft – Der Verkehr verursacht rund ein Fünftel des CO2-Ausstoßes in Deutschland. Bis 2030 sollen dessen Emissionen um die Hälfte sinken. E-Autos alleine reichen dafür nicht, vor allem auf dem Land. In Ostwestfalen werden daher zusätzliche Ansätze erprobt.(Deutschlandfunk Kultur)
www.deutschlandfunkkultur.de/forschung-mobilitaet-zukunft-laendlich-100.html

> Bikes will be kings of the road in Bruges' city centre from now on – The city has turned 90 streets into a zone where motor vehicles must yield to cyclists (The Mayor)
www.themayor.eu/en/a/view/bikes-will-be-kings-of-the-road-in-bruges-city-centre-from-now-on-11122

> Pinakothek der Moderne: Runde Sache – Die Ausstellung "Das Fahrrad" in München ist eine Hommage ans Bike. Und eine Antwort auf die Autokrise.
www.sueddeutsche.de/kultur/fahrrad-design-ausstellung-muenchen-pinakothek-der-moderne-1.5693713

ADFC-Radtouren- und Veranstaltungsportal
Das bundesweite Portal touren-termine.adfc.de ist eine reichhaltige Fundgrube für die vielen Aktivitäten und Veranstaltungen, die der ADFC an vielen verschiedenen Orten in ganz Deutschland anbietet. Es gewährt über den eigenen Kreisverband hinaus Einblick, wo Demos stattfinden, Arbeitstreffen und Stammtische, wo es Vorträge, Kurse und Codier-Aktionen gibt und natürlich auch, welche geführten Radtouren aus dem reichhaltigen Tourenprogramm als nächstes anstehen. Bei der Suchfunktion lässt sich das Angebot über Ort, gewünschten Umkreis und Datum hinaus noch nach vielen weiteren Suchkriterien filtern und bei den Radtouren zusätzlich noch nach tourenspezifischen Kriterien. Eine Auswahl tagesaktueller Termine ist auch am Ende der Startseite auf bayern.adfc.de eingeblendet sowie unter Termine im Menüpunkt Aktuelles. Von dort lässt sich auch das ausführliche Termin- und Radtouren-Angebot mit nur einem Klick aufrufen.

…Sie können dem ADFC aber auch Gutes tun ganz ohne eigene Kosten!

Wie das geht? Ganz einfach: Sie bestellen Bahn-Fahrkarten oder Tickets im Internet oder buchen dort eine Reise – regelmäßig oder auch nur gelegentlich? Dann können Sie bei derartigen Buchungen oder auch anderen Besorgungen dem ADFC eine Spende zukommen lassen, ohne dafür selbst Geld auszugeben. Das Prinzip dahinter ist simpel: Bei einer Online-Bestellung über das Charityportal Gooding.de profitiert der ADFC. Sie geben dort bei einem Onlineportal Ihrer Wahl (etwa der Deutschen Bahn oder den Hotelportalen HRS oder Booking.com) etwas in Auftrag; dessen Betreiber leitet dann einen Teil Ihres Rechnungsbetrages als Prämie an den ADFC weiter. Gooding sammelt diese Prämien und zahlt sie dann an den ADFC aus.